Handwerk im Dialog

Handwerk im Dialog


Politik und Öffentlichkeitsarbeit

Die Handwerkskammer setzt sich für eine mittelstandsfreundliche Politik und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für das Handwerk ein. Sie pflegt engen Kontakt zur Bezirksregierung Münster sowie den Kreisen und Kommunen des Münsterlandes und der Emscher-Lippe-Region. Hier bringt sie die Interessen des Handwerks – der von ihr vertretenen Arbeitgeber und Arbeitnehmer – in die regionale Strukturpolitik ein. Über die Mitwirkung in Gremien der Handwerksorganisation fließen die politischen Positionen der Kammer auch in Stellungnahmen des Handwerks zur Landes-, Bundes- und EU-Politik ein. Die Handwerkskammer ist überdies regelmäßig mit Landesministerien und Abgeordneten aus der Region im direkten Gespräch.

Über Öffentlichkeitsarbeit und verschiedene Kanäle kommuniziert die Handwerkskammer die Interessen der Betriebe und Beschäftigten im Handwerk. Dazu gehören Pressekontakte, Print- und Online-Medien sowie die Imagekampagne des Handwerks.
 

Ruhr Forum


Ruhr Forum: Integration durch Ausbildung und Arbeit

Immer mehr Flüchtlinge werden im Handwerk ausgebildet. Von den bundesweit rund 44.000 Geflüchteten, die derzeit eine Ausbildung absolvieren, tut dies fast jeder Zweite im Handwerk. In der Region Ruhr wurden im vergangenen Jahr insgesamt 19.584 junge Menschen ausgebildet, darunter – mit steigender Tendenz – fast 3.000 Auszubildende mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Nicht zuletzt aus den Herkunftsländern der jüngsten Migrationsentwicklungen wie Syrien, Irak und Afghanistan hat ihre Zahl stark zugenommen.

Wie die Integration Geflüchteter durch Bildung und Arbeit künftig besser gelingen kann, stand im Mittelpunkt des 2. Ruhr Forums Handwerk, das im Bildungszentrum Hansemann stattfand.

„Im Ruhrgebiet wird viel zu oft auf Großunternehmen und die Öffentliche Hand geschaut. Dabei wird vielfach unterschätzt, in welchem Maße gerade kleine und mittlere Betriebe für Wachstum, Beschäftigung und Ausbildung sorgen“, betonte Berthold Schröder, Immer mehr Flüchtlinge werden im Handwerk ausgebildet. Von den bundesweit rund 44.000 Geflüchteten, die derzeit eine Ausbildung absolvieren, tut dies fast jeder Zweite im Handwerk. In der Region Ruhr wurden im vergangenen Jahr insgesamt 19.584 junge Menschen ausgebildet, darunter – mit steigender Tendenz – fast 3.000 Auszubildende mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Nicht zuletzt aus den Herkunftsländern der jüngsten Migrationsentwicklungen wie Syrien, Irak und Afghanistan hat ihre Zahl stark zugenommen.

Staatssekretärin Serap Güler vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen sagte: „Mit dem Handwerk haben wir einen verlässlichen Partner, um die Integrationspolitik in Nordrhein-Westfalen proaktiv weiterzuentwickeln. Dazu gehört vor allem, Menschen mit Migrationsgeschichte in Ausbildung und Beschäftigung zu bringen. Gerade im Ruhrgebiet sind es die Potenziale der Vielfalt, die wir nutzen wollen, um die Metropolregion zukunftsfähig zu machen.“
Ammar Tbateb Tasoun (l.) aus Syrien ist einer von drei Auszubildenden bei Elektro Binkowski in Recklinghausen. Er erlernt dort das Elektronikerhandwerk (Automatisierungstechnik). Als der Geflüchtete seine Lehre im August 2018 begann, konnte er kaum Deutsch. Trotz der Sprachbarriere stellte Juniorchef Thomas Binkowski (r.) den 24-Jährigen gern ein – zunächst für eine Einstiegsqualifizierung, bei der Tbateb Tasoun ein Langzeitpraktikum absolvierte; anschließend übernahm er ihn nach Rücksprache mit der Schule wegen guter Leistungen direkt ins zweite Lehrjahr. Tbateb Tasoun, der bereits in seiner Heimat und Libyen als Elektriker gearbeitet hat, ohne den Beruf je formell erlernt zu haben, überzeugte durch Fleiß und Hilfsbereitschaft. Sprachbarrieren ließen sich mit Geduld des ganzen Teams überwinden.

Ammar Tbateb Tasoun (l.) aus Syrien ist einer von drei Auszubildenden bei Elektro Binkowski in Recklinghausen. Er erlernt dort das Elektronikerhandwerk (Automatisierungstechnik). Als der Geflüchtete seine Lehre im August 2018 begann, konnte er kaum Deutsch. Trotz der Sprachbarriere stellte Juniorchef Thomas Binkowski (r.) den 24-Jährigen gern ein – zunächst für eine Einstiegsqualifizierung, bei der Tbateb Tasoun ein Langzeitpraktikum absolvierte; anschließend übernahm er ihn nach Rücksprache mit der Schule wegen guter Leistungen direkt ins zweite Lehrjahr. Tbateb Tasoun, der bereits in seiner Heimat und Libyen als Elektriker gearbeitet hat, ohne den Beruf je formell erlernt zu haben, überzeugte durch Fleiß und Hilfsbereitschaft. Sprachbarrieren ließen sich mit Geduld des ganzen Teams überwinden.

Ruhr Forum part2


Wie sehr die letzten drei Jahre den ausgeprägten Willen, die Kompetenz und die Erfolge des Handwerks in der Region Ruhr bei der Aufnahme und qualifizierenden Integration von jungen Menschen mit Migrationshintergrund eindrucksvoll unter Beweis gestellt hätten, unterstrich der Düsseldorfer Kammerpräsident Andreas Ehlert. In den handwerklichen Bildungszentren hätten schon viele Hundert Flüchtlinge ihre berufliche Eingliederungschance erhalten und genutzt. Und sich damit ein gutes Stück Zukunft gesichert. Für sich, und für das Handwerk. „Das war – und ist – eine große Bildungsanstrengung. Sie steht beispielhaft für das, was die Region Ruhr immer ausgezeichnet hat: die eigenen Ressourcen auszuschöpfen, die sie hat. Nur jetzt eben ohne Kohle“, so Ehlert.

Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster, bezeichnet die Ausbildung Geflüchteter in kleinen und mittleren Betrieben als „Turbo für die Integration“. Jugendliche, die im Handwerk ein berufliches Zuhause fänden, hätten Vorbildcharakter für ihre Landsleute. „Sie erleben, dass sie als künftige Fachkraft gebraucht werden, Geld verdienen und Anerkennung in einem oftmals neuen Umfeld bekommen.“ Viele Betriebe hätten von positiven Erfahrungen bei der Ausbildung berichtet, insbesondere was Leistungsbereitschaft, Engagement und Lernwillen der Geflüchteten angehe. Es sei den Unternehmen wichtig, dass die mit großem Einsatz Ausgebildeten langfristig bei ihnen bleiben und arbeiten dürften.

Gemeinschaftlich forderten die Spitzenvertreter des Handwerks in der Region Ruhr von der Landesregierung, für die Integration passgenaue Rahmenbedingungen zu schaffen. „Insbesondere für Zuwanderer müssen flächendeckend geeignete Wege zur beruflichen Integration aufgezeigt werden. Dafür ist eine enge Kooperation von Landespolitik, Schulträgern, Ausländerbehörden, Arbeitsagenturen, Jobcentern und lokaler Wirtschaft in allen inhaltlichen und organisatorischen Fragen erforderlich. Ausbildungsstandards dürfen dafür nicht abgesenkt werden. Auszubildende und Betriebe müssen Rechtssicherheit haben und verlässliche Unterstützungsangebote nutzen können.“ Für Integrationsmaßnahmen ebenso wie für die Fachkräftegewinnung sei eine tragfähige Gesamtstrategie notwendig, die Berufsorientierung und -vorbereitung, Praktika und Ausbildung oder auch die Anerkennung von im Ausland erworbenen Kompetenzen einbeziehe.

Bildungsministerin


Im Gespräch mit Bildungsministerin Anja Karliczek

Trafen sich zum Dialog: Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster (2.v.l.), Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek (3.v.r.), Franz Herbert, Inhaber Herbert-Fenster (2.v.r.), Dr. Johann Quatmann, Hauptgeschäftsführer Tischler NRW (3.v.r.), Egon Herbert, Inhaber Herbert-Fenster (l.) sowie Thomas Melchert, stellvertretender Geschäftsführer Handwerkskammer Münster (r.).

Trafen sich zum Dialog: Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster (2.v.l.), Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek (3.v.r.), Franz Herbert, Inhaber Herbert-Fenster (2.v.r.), Dr. Johann Quatmann, Hauptgeschäftsführer Tischler NRW (3.v.r.), Egon Herbert, Inhaber Herbert-Fenster (l.) sowie Thomas Melchert, stellvertretender Geschäftsführer Handwerkskammer Münster (r.).





„Der Austausch im Handwerk ist wichtig“, so Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster im Rahmen eines Treffens des Erfakreises (Erfahrungsaustauschgruppe) Fensterbau, bei dem auch die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Anja Karliczek zu Gast war. „Regionale Handwerksbetriebe sind die, die sich für ihre Kunden und ihre Region verantwortlich fühlen“, betonte Hund weiter. Fachkräftemangel, die Ausbildungsstruktur des Fensterbauers, Arbeitsmigration und das Ansehen des Handwerks in der Gesellschaft – über diese und weitere Themen diskutierten die Mitglieder des Erfa-Kreises bei der Firma Herbert-Fenster in Emsdetten.

Verkehr


Verkehr

Bahnbündnis Westfalen

Städte, Gemeinden, Kammern, Gewerkschaften und Verbände in Westfalen haben 2019 den Druck auf die Bahn AG und die Bundesregierung für einen zweigleisigen Ausbau der Strecke Münster–Lünen–Dortmund erhöht. Spitzenvertreter dieses Bahnbündnisses Westfalen – darunter die HWK Münster – luden Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und den Vorsitzenden des Vorstands der Bahn AG, Dr. Richard Lutz, per Brief zu einem Bahn-Gipfel Westfalen im Dezember nach Dortmund ein. Beide sagten jedoch ab.

Der zweigleisige Ausbau der Strecke beschäftigt die Region bereits seit über 30 Jahren. Schon 1985 wurde die Verbindung als Ausbaustrecke im Bundesverkehrswegeplan erwähnt. Passiert ist seitdem nichts. Die Strecke ist nach wie vor ein Engpass in zentraler Lage im europäischen und deutschlandweiten DB-Netz. Mehrfach wurde an den Bund appelliert, die Gesamtstrecke zweigleisig auszubauen.

Das Bahnbündnis Westfalen hat erneut hervorgehoben, dass der komplette zweigleisige Ausbau der Strecke den Zielen des im Bundesverkehrsministerium entwickelten Deutschland-Taktes 2030 entspricht. Die Voraussetzungen dafür müssten jetzt geschaffen werden. Die im Zukunftsbündnis Schiene formulierten Maximen seien nun vor Ort umzusetzen. Das Bündnis fordert eine verlässliche Zusammenarbeit und gute Kommunikation. Mit dem Bundesverkehrsminister und den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn will es das weitere Vorgehen zur Beseitigung eines Streckenengpasses, der auch international Auswirkungen hat, besprechen.

Auch das Handwerk sieht einen vordringlichen Bedarf an einem komplett zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Münster–Lünen–Dortmund. Dieser ist von großer strukturpolitischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Der gesamte Wirtschaftsstandort profitiert von pünktlicheren Zügen, einer erhöhten Taktung und einer besseren Anbindung von Dortmund und Münster an den nationalen Schienenfernverkehr. Das kommt auch dem Handwerk zugute, zumal der Pendlerverkehr in der Region erleichtert würde und damit Betriebe für Mitarbeiter und Kunden besser erreichbar wären. Ein attraktiverer Öffentlicher Personennahverkehr ist Voraussetzung für Restriktionen im motorisierten Individualverkehr.
 

Mobilitätskonzept

Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Sowohl Betriebe als auch Beschäftigte des Handwerks sind auf eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur und eine bedarfsgerechte Verkehrssteuerung angewiesen.

Das vermehrte Verkehrsaufkommen jedoch veranlasst einzelne Kommunen und auch das Ruhrgebiet als Region, neue Verkehrskonzepte zu erstellen. Dabei gilt es die Herausforderung, angesichts weiter anwachsender privater und gewerblicher Verkehre die Mobilität von Menschen und Gütern zu sichern und sie gleichzeitig umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten.

Das Handwerk bringt sich als Partner aktiv in die Gestaltung der Mobilitätskonzepte mit ein. Die HWK setzt sich dafür ein, dass die Erreichbarkeit der Betriebe für Kunden und Lieferanten erhalten bleibt und funktions- und leistungsfähige Verkehrsinfrastrukturen die ungehinderte Zugänglichkeit von Städten und Gemeinden garantieren.
 














Handwerkerlauf: 35 Vollmarathonis und 50 Staffeln

„Einsatz, Technik, Teamgeist: genau wie bei uns.“ Dass dieser Slogan zum Handwerk und zum Sport passt, haben rund 200 Handwerkerinnen und Handwerker, die beim 18. Volksbank Münster Marathon mitliefen, bewiesen. Die Läufer von Handwerksbetrieben und -organisationen starteten in der Handwerker-Wertung der HWK Münster.

Entlang der 42,195 Kilometer langen Strecke quer durch Münster vom Schlossplatz zum beflaggten Prinzipalmarkt wurden die Sportler lautstark angefeuert, so auch an der Handwerker-Fanmeile.

Marathon Video



Den ersten Platz in der Sonderwertung der Frauen über die gesamte Strecke belegte Ricarda Alt vom Platten-Peter Fliesenzentrum Nord in Münster mit einer Laufzeit von 3:32:49 (Stunden:Minuten:Sekunden). Bei den Männern siegte der Tischler Heinz van Dongen von der Schreinerei Tervooren in Kevelaer mit einer Laufzeit von 2:51:3. Er gewann damit zum zweiten Mal in drei Jahren die Handwerkerwertung.

Bei den Staffeln teilten vier Läufer die Gesamtstrecke unter sich auf. Die ersten Plätze schafften bei den gemischten Teams die Frauen-Männer-Staffel „CO2-Sparer“ von Dahlhaus Optik aus Münster (3:21:12), bei den Männern-Staffeln „Köster Team 1“ von den Köster Möbelwerkstätten aus Altenberge (3:27:2) und bei den Frauen „Cibaria – Mit Laib und Seele dabei“ der Vollkornbäckerei Cibaria aus Münster (3:58:16).

Europa


Europa

In Vielfalt zusammen

Handwerker sind überzeugte Europäer, aber sehen noch Verbesserungsbedarf bei den Aktivitäten der Europäischen Union (EU) für kleine und mittlere Unternehmen. Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage der Handwerkskammer (HWK) Münster, an der 111 Betriebe aus dem Kammerbezirk teilnahmen. Präsident Hans Hund formulierte bei der Vorstellung der Ergebnisse in einem Pressegespräch im Mai auch Wünsche für ein „Europa in Vielfalt zusammen“. Er rief zugleich zur Teilnahme an der Wahl des EU-Parlaments auf.

Laut Umfrage ist der Anteil der EU-Befürworter im Handwerk mit 84 Prozent etwas größer als im Bevölkerungsdurchschnitt, wo er laut dem Europäischen Parlament 81 Prozent erreicht.

89 Prozent der Befragten sagen, die EU ist gut für die deutsche Wirtschaft insgesamt. Auf die Frage, ob sich die Mitgliedschaft Deutschlands in der EU auch positiv auf das deutsche Handwerk als Teil der kleinen und mittleren Unternehmen auswirkt, fiel der Grad der Zustimmung mit 65 Prozent aber deutlich geringer aus.

Als EU-Bürger schätzen auch Handwerker Vorteile wie dauerhaften Frieden, die Bündelung der politischen Interessen, die Schaffung und den Erhalt einer weltoffenen Kultur und so weiter. 91 Prozent schreiben der EU diese positiven Auswirkungen zu.

Auch das Handwerk im Kammerbezirk Münster verdanke der Europäischen Union sehr viel und profitiere von ihr. Aber wenn Europa die Menschen mitnehmen wolle, müsse es Lösungen schaffen, die vor Ort passten, forderte Hund. „Wir brauchen keine neuen Probleme durch Bürokratiemonster und Harmonisierungskraken, die über das Ziel hinausschießen.“

Hund fasste die Wünsche des Handwerks für eine Europäische Union in Vielfalt zusammen: Risikominimierung und Strukturreformen zur Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion; eine Konzentration auf die großen gemeinsamen Herausforderungen, ohne funktionierende Einheiten der Nationalstaaten außer Kraft zu setzen; die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen; Fachkräftesicherung durch Intensivierung des dualen Systems der Berufsbildung und der Höheren Berufsbildung; praxisgerechte Klima- und Umweltpolitik und Spielräume für Bürger und die Wirtschaft der Regionen.
 

Europa Part2


„Der Binnenmarkt mit der Freizügigkeit von Personen und dem freien Verkehr von Waren ist auch im Kammerbezirk Münster Fakt“, ergänzte HWK-Hauptgeschäftsführer Thomas Banasiewicz: 9 Prozent der Alleininhaber von Handwerksbetrieben im Kammerbezirk besitzen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Die Hälfte davon kommt aus dem Gebiet der Europäischen Union. Größte Gruppen sind Polen, Niederländer und Rumänen.

Die Handwerkskammer Münster hilft den Betrieben im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region, die Vorteile des EU-Binnenmarktes zu erschließen. „Es gibt noch viel ungenutztes Potenzial“, ist Banasiewicz sicher. 9 Prozent der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Münster erwirtschaften einen Teil des Umsatzes im Ausland, durchschnittlich 13 Prozent der Erlöse. Außenwirtschaftsexperten der Handwerksorganisationen schätzen das Exportpotenzial auf 14 Prozent der Betriebe ein. Es sind derzeit vor allem die Größeren, die den Schritt aufs internationale Parkett tun. Eine Affinität zum Auslandsgeschäft haben besonders Zulieferer und Ausbaugewerke.

Die Außenwirtschaftsberatung der Kammer unterstützt alle Handwerksbetriebe, die sich für den Export ihrer Leistungen interessieren oder ihn ausweiten wollen oder bei Problemen Rat suchen. 2018 haben 131 Betriebe diesen Service wahrgenommen. Die Hauptzielländer in den Beratungen waren die Niederlande, Luxemburg und die Schweiz. 12 Betriebe interessierten sich für Asien und 3 für die USA.
 

Regionen: Ruhrgebiet


Regionen

40 Ideen für das Ruhrgebiet

Um das Ruhrgebiet fit für die Zukunft zu machen, hat die Landesregierung NRW mit der Ruhrkonferenz einen breiten Beteiligungsprozess gestartet. Die Handwerkskammern und IHKs im Ruhrgebiet unterstützen diesen Prozess. Ihre Ideen für das Ruhrgebiet haben die Wirtschaftskammern im Frühjahr 2019 zusammengefasst und der Landesregierung übermittelt.

Unter dem Schlagwort „#40Ruhrideen“ legen Handwerk und IHKs 40 konkrete Projekte für das Ruhrgebiet vor. Die Wirtschaftskammern widmen sich mit den Projektideen den sechs übergeordneten Querschnittsthemen „Mobilität“, „Digitalisierung und Innovation“, „Mittelstand“, „Energie“, „Flächen“ sowie „Bildung und Fachkräftesicherung“.

Handwerkskammern und IHKs sind sich einig: Die 20 Themenforen der Ruhrkonferenz bilden nur einen Teil der Themen ab, die für Wirtschaft und Beschäftigung wichtig sind. „Zentrale Querschnittsthemen wie Mittelstandsförderung, Fläche, Digitalisierung oder Ausbildung und Fachkräftemangel haben noch nicht die Bedeutung, die sie eigentlich haben müssten. Unsere Ideen sind ein Anstoß zur Diskussion, um wirtschafts- und standortbezogene Themen stärker in den Blick zu nehmen“, betont Thomas Banasiewicz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Münster, der für die Handwerkskammern im Ruhrgebiet spricht.

Die Kammern wollen einen Beitrag dazu leisten, das Ruhrgebiet in den nächsten zehn Jahren zu einer der leistungsfähigsten und innovativsten Wirtschaftsmetropolen Deutschlands zu machen. Dafür werden Leuchtturmprojekte gebraucht, wie zum Beispiel die Internationale Gartenausstellung 2027, aber auch konkrete Projekte, die das Ruhrgebiet als Wirtschaftsstandort und als Raum für Innovation und neue Ideen attraktiv machen und die nachhaltig sind.

HWKs und IHKs fordern, mehr Freiräume für Wirtschaft zu schaffen und zusätzliche Flächen bereitzustellen. Das Flächenrecycling im Ruhrgebiet stockt nach Auffassung der Wirtschaftskammern. „Wer sich verändern will, hat oft mit unglaublichen Restriktionen zu kämpfen“, weiß Banasiewicz. „Industriebrachen schneller zu recyceln, ist nicht die einzige Antwort auf den Flächenmangel. Wir brauchen gleichzeitig auch mehr Akzeptanz für innerstädtische Gewerbe- und Handwerksstandorte. Betriebe, die wachsen können, können dazu beitragen, die Region zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen. Diese Möglichkeiten sollten unseren Betrieben offen stehen.“

Neben den Flächen setzen die Wirtschaftskammern auf Digitalisierung. Zu einem smarten Standort gehört es auch, das Leben von kleinen und mittelständischen Betrieben nicht unnötig durch bürokratische Hemmnisse zu erschweren. Die IHKs und Handwerkskammern werben mit mehreren Projektideen dafür, dass die Kommunen im Ruhrgebiet stärker an gemeinsamen Serviceangeboten und Online-Plattformen für Bürger und Unternehmen arbeiten.
 

Das Gute leben heißt gut leben


Münsterland: "Gutes leben" heißt auch "gut leben"

Es ist ein wichtiger Schritt im Markenbildungsprozess sowie auf dem Weg zu einer starken und vernetzten Region: Der Münsterland e.V. hat in seiner Mitgliederversammlung 150 Akteuren der Region das neue Erscheinungsbild vorgestellt, mit dem sich das Münsterland in Zukunft gemeinsam präsentieren will. Der Claim „MÜNSTERLAND. DAS GUTE LEBEN.“ sowie ein neues Logo sind Teil eines Kommunikationskonzeptes, das die Region bekannter, attraktiver und stärker machen soll.

„Logo und Claim drücken aus, wie das Leben hier ist: grün und bunt, kultiviert, modern, voller Gemeinschaft und Herz. Mit einem Wort: gut“, sagte Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V. Das Münsterland stehe für ein besonderes Lebensgefühl und für hohe Lebensqualität zwischen Stadt und Land. Der Claim fasst alle Möglichkeiten und Stärken der Region in drei Worten zusammen: „DAS GUTE LEBEN.“ Und das, so Ehling, beinhalte zwei Botschaften: „Das Gute zu leben und von der Lebensqualität hier zu profitieren sowie das gute Leben zu gestalten und seinen eigenen Beitrag zu leisten.“

Das graue „M“ des Logos steht für die urbanen Räume des Münsterlands, die farbigen Balken in leichter Schwingung für die weiten und gepflegten Landschaften voller Möglichkeiten. Die klaren, frischen, leuchtenden Farben drücken Tatkraft und Lebensfreude aus. Im Markenbildungsprozess arbeiteten Akteure in der Region heraus, wie sich „der Münsterländer“ sieht: tatkräftig, aufstrebend und überlegt, naturverbunden und das Gemeinschaftliche betonend. All dies sollte sich in der neuen Marke wiederfinden.

In den nächsten Monaten will der Münsterland e.V. ein Handbuch für die richtige Verwendung von Logo, Claim und Design herausgeben. In den kommenden Jahren soll es umfassende Kommunikationsmaßnahmen geben, um das Münsterland im Wettbewerb der Regionen sichtbarer zu machen.

Der Markenbildungsprozess ist eine gemeinsame Initiative des Münsterland e.V., der IHK Nord Westfalen und der HWK Münster im Zusammenspiel mit zahlreichen Akteuren.
 

Regionen: Das gute leben


Picknick der Junioren: Gemeinsam die „Marke Münsterland“ stärken, dazu hatten mit dem Münsterland e. V. die Wirtschaftsjunioren Nord Westfalen und die Junioren des Handwerks Kammerbezirk Münster e. V. zu einem „Jungunternehmer-Picknick“ auf Haus Kump der Handwerkskammer Münster eingeladen. Dr. Christoph Budelmann (Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren), Hans Hund (HWK-Präsident), Klaus Ehling (Vorstand Münsterland e.V.) und Michael Grabacz (Vorsitzender Junioren des Handwerks) eröffneten das Picknick. Die beiden Juniorenverbände wollen sich mehr vernetzen und in gesamtwirtschaftlichen Fragen, die Industrie, Handel und Handwerk gleichermaßen betreffen, mit einer Stimme sprechen. Die HWK unterstützt die Junioren des Handwerks. Die Geschäftsstelle des Vereins ist bei der Handwerkskammer angesiedelt.

Picknick der Junioren: Gemeinsam die „Marke Münsterland“ stärken, dazu hatten mit dem Münsterland e. V. die Wirtschaftsjunioren Nord Westfalen und die Junioren des Handwerks Kammerbezirk Münster e. V. zu einem „Jungunternehmer-Picknick“ auf Haus Kump der Handwerkskammer Münster eingeladen. Dr. Christoph Budelmann (Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren), Hans Hund (HWK-Präsident), Klaus Ehling (Vorstand Münsterland e.V.) und Michael Grabacz (Vorsitzender Junioren des Handwerks) eröffneten das Picknick. Die beiden Juniorenverbände wollen sich mehr vernetzen und in gesamtwirtschaftlichen Fragen, die Industrie, Handel und Handwerk gleichermaßen betreffen, mit einer Stimme sprechen. Die HWK unterstützt die Junioren des Handwerks. Die Geschäftsstelle des Vereins ist bei der Handwerkskammer angesiedelt.

Jugendbeirat


Christine Pohl im Jugendbeirat des Handwerks

Christine Pohl im Jugendbeirat des Handwerks
Zum gemeinsamen Austausch über die Imagekampagne des Handwerks haben sich in Berlin 32 Auszubildende getroffen, die den neu zusammengesetzten Jugendbeirat des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks bilden. Den Kammerbezirk Münster vertritt darin für ein Jahr Christine Pohl. Die 20-jährige angehende Zahntechnikerin (Auszubildende im zweiten Lehrjahr beim Dentallabor Pohl in Senden) möchte mehr junge Menschen für eine Karriere im Handwerk begeistern: „Im Jugendbeirat diskutieren wir, über welche Kanäle wir Schüler und Schulabgänger bestmöglich erreichen können. Von Instagram bis Youtube sollten wir alle Möglichkeiten nutzen, um das Handwerk für Jugendliche attraktiv zu machen.“
 
Pohl engagiert sich bereits als Ausbildungsbotschafterin für die Nachwuchsgewinnung und betont: „Eine Ausbildung im Handwerk fördert besonders das Selbstbewusstsein junger Menschen.“ Manche Berufe würden unterschätzt oder seien von veralteten Vorstellungen überlagert. Das sieht die Auszubildende am eigenen Beruf: „Vielen ist nicht bewusst, dass heute im Arbeitsalltag des Zahntechnikers hochmoderne Methoden eingesetzt werden. Die Arbeit verläuft größtenteils am Computer und über 3D-Drucker.“
 
Der Jugendbeirat setzt sich mit der Gestaltung und den Inhalten der bundesweiten Imagekampagne des Handwerks auseinander. Die Perspektive der Mitglieder wird genutzt, um die Kampagne zielgruppengerecht zu gestalten. Mit den Kampagnenaktionen will das Handwerk Jugendliche für seine Berufe begeistern und für eine Ausbildung gewinnen.
 

Ruhrgebiet:Zukunftsgespräch


Ruhrgebiet: Zukunftsgespräch mit Katholischer Kirche

Der Impuls für das Gespräch kam von Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, Vorsitzender des Sachverständigenrats und Präsident des RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung: Bildung, konkret duale Aus- und Fortbildung, die auch zu verstärkter und nachhaltiger Gründungstätigkeit führen müsse, sei der Schlüssel für gelingende Integration, technologische Modernisierung und Wachstum im einstigen Industrierevier. Die Rahmendaten des Wirtschaftsweisen zur Strukturentwicklung an Ruhr und Lippe bestätigten die Ansatzpunkte der Gesprächsteilnehmer: Bildung, digitale Chancen und unternehmerische Selbstständigkeit.

„Wir wollen, dass in der Region Ruhr eine qualifizierte Arbeitnehmerschaft und ein breit verankertes Unternehmertum zum Träger von Wertschöpfungsprozessen im Zeitalter der Digitalisierung werden“, brachte Hund auf den Punkt.
v.l.: Präsident Berthold Schröder (HWK Dortmund), Präsident Hans Hund (HWK Münster), Bischof Franz Overbeck, Akademiedirektor Dr. Michael Schlagheck, stv. Akademiedirektorin Dr. Judith Wolf (beide Katholische Akademie Die Wolfsburg), Präsident Prof. Dr. Michael Schmidt (Leibniz Institut) und Präsident Andreas Ehlert (HWK Düsseldorf)

v.l.: Präsident Berthold Schröder (HWK Dortmund), Präsident Hans Hund (HWK Münster), Bischof Franz Overbeck, Akademiedirektor Dr. Michael Schlagheck, stv. Akademiedirektorin Dr. Judith Wolf (beide Katholische Akademie Die Wolfsburg), Präsident Prof. Dr. Michael Schmidt (Leibniz Institut) und Präsident Andreas Ehlert (HWK Düsseldorf)